Die Normalität ist eine gepflasterte Strasse; man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr.

Vincent Van Gogh


Die Malerei begleitet mich schon seit meiner Kindheit. In ihr fand ich die Möglichkeit, in eine andere Welt einzutauchen, das auszudrücken, was ich mit Worten nicht zu sagen vermochte. Über lange Jahre waren es hauptsächlich Zeichnungen und Aquarelle, die auf Papier entstanden, bis vor einigen Jahren der Wunsch, diese mir selbst gesetzten Grenzen zu überschreiten, immer deutlicher wurde. So begann ich, Neues auszu- probieren. Das Gegenständliche vermischte sich immer stärker mit der Abstraktion, dem Informellen, das meiner Phantasie alle Möglichkeiten offen liess. Sehen nicht nur mit den Augen, sondern mit allen Sinnen. Und manchmal gibt es dann diese glücklichen Zufälle, die genau zum richtigen Zeitpunkt Einfluss auf alles Kom- _____________

mende haben. Bei mir war es das Buch "Aufladung Entladung - Spachteltechnik" von Gabriele Musebrink, einer wunderbaren Künstlerin aus Essen, das ich eines Tages in einer Buchhandlung in den Händen hielt. Es war atemberaubend und ich wusste sofort, dass etwas ganz Entscheidendes geschehen war. Mein Weg in der Malerei lag klar und deutlich vor mir, ich musste ihn nur noch gehen ...

Heute entstehen meine Bilder nicht mehr mit dem Kopf, sondern nur aus einem inneren Gefühl, einer Vision, heraus. Die grossen Formate sind geblieben, sie bieten mir den nötigen Raum, mich auszudrücken. Ein Teil meiner Gedanken findet über die verwendeten Mate- rialien, Farben und Formen ihren Weg aus meinem Inneren auf die Leinwand, beeinflusst durch den augenblicklich existierenden Gefühlszustand. Im ersten Moment scheinbar misslungene Bilder, Zeiten des Stillstands ... sie sind ein wichtiger Teil meines Entwick- _____________

lungsprozesses. Gerade sie zwingen mich vermehrt zur Auseinandersetzung mit mir selbst, fordern das Einnehmen einer neuen Perspektive, eine distanzierte Betrachtung.

Meine heutige Technik habe ich als Autodidakt durch ständiges Experimentieren erlernt. In den nachfolgen- den Kursen erhielt ich jedoch wertvolle Unterstützung und Impulse:

2007   Malerwoche Toscana, Italien
Brigitte Guhle - Portrait, Akt
2008   witty line Cham, Schweiz
Erica Wittenwiler - Acryl-Mischtechnik
2009   Kunstfabrik Wien, Österreich
Gabriele Musebrink - Unberechenbares Farben- spiel auf unberechenbarer Struktur
2009   Akademie Wildkogel, Österreich
Günther Reil - Acryl experimentell
2010   artteams Herisau, Schweiz
Gabriele Musebrink - Erfahrungsraum Spachtel- masse
2011   Internationale Malerwochen Hollersbach, Öster- reich
Peter Mairinger (Gast: Robert Petschinka)


Mein besonderer Dank gilt Erica Wittenwiler, die mir erste Impulse für das Malen auf grossen Leinwänden gab. Gabriele Musebrink, der ich mein Wissen über Spachteltechniken verdanke und die mich lehrte, niemals zu glauben, dass etwas unmöglich ist, bevor ich es nicht ausprobiert habe. Peter Mairinger, der mich an den Internationalen Malerwochen in Hollersbach in vielen Gesprächen aus einem künstlerischen Tief holte und mir mit seinen etwas anderen Fotografien aus dem _____________

Piemont zu neuen Sichtweisen verhalf. Auch der dort anwesende Robert Petschinka hatte einen mass- geblichen Einfluss. Mit nur einer einzigen Frage stürzte er mich zunächst im wahrsten Sinne des Wortes in die Verzweiflung, bevor ich seinetwegen zu vielen Antwor- ten und neuen Einsichten gelangte. Meinem lieben Freund und wunderbaren Fotografen Thierry Burgherr danke ich für den spannenden und Horizont er- weiternden Austausch.

Und dann gibt es noch diesen einen, ganz besonderen Menschen, der von Anfang an immer an mich geglaubt hat. Der mich gelehrt hat, dass man die Wunder dieser Welt nur sehen kann, wenn man mit dem Herzen sieht! Du wirst schon wissen, dass ich DICH meine und Dir mein endloser Dank für so vieles gilt!