Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.

David Hume


Für Skulpturen konnte ich mich schon immer begeistern, sie sind für mich wie dreidimensionale Bilder. Es war auf dem Wildkogel in Österreich, in über 2000 Meter Höhe, als ich mich zum ersten Mal selbst an der Bildhauerei versuchte. Schon beim ersten Schleifen, bei der ersten Berührung, war es um mich geschehen. Die Steine liessen mich nicht mehr los!

Alle meine Skulpturen entstehen in langwieriger und oft schweisstreibender Handarbeit, auf den Einsatz von Maschinen verzichte ich ganz bewusst. Ohne festge- legtes Konzept erfolgt die erste Annäherung zwischen dem Stein und mir. Alles ist möglich! Das Spüren der spezifischen Materialität des Steins mit den Händen, der Dialog mit ihm, sind wichtige Voraussetzungen für das _____________

Entstehen der späteren Skulptur. Erst durch diese Zwie- sprache mit dem Stein wird die notwendige Ausein- andersetzung in Bewegung gesetzt. Ich beginne, ganz aus dem Empfinden heraus, die ursprüngliche Form des Steins zu überwinden. Es kommt einem Enthüllungs- prozess gleich, in dem ich ihm mit klaren abstrakten Formen einen neuen Ausdruck gebe. Einen zuvor zwar bereits vorhandenen, aber im Inneren des Steins ver- borgenen Teil sichtbar werden lasse. Oft arbeite ich über Wochen, manchmal auch über Monate an ihm, doch schliesslich ist er, der Stein, es, der mir signalisiert, dass er fertig ist. Zur Skulptur geworden.
Erst ganz zum Schluss, beim Einlassen, dem Versiegeln mit Naturölen, offenbart sich die ganze Schönheit der Farben und der Struktur des Steines. Ist mir mehr als nur Belohnung für die schmerzenden Muskeln, die schweisstreibende Arbeit der vergangenen Wochen. Und ich nehme das Geschenk der Natur in ihrer wundervollen Einzigartigkeit dankend entgegen.